Frau Sprau, wie kam das denn zusammen – Sie und die Bienen?
Ich habe Biologie studiert und bin durch meine Masterarbeit in Kontakt mit Peter Rosenkranz von der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim gekommen. Das war 2018 und ich hatte noch gar keine Bienenerfahrung. Meine Faszination war aber sofort geweckt und ich wusste, dass ich bei dem Thema bleiben wollte. Jetzt schreibe ich auch meine Doktorarbeit über die Honigbiene.
Warum ist der Kappelberg ein guter Ort für Bienen?
Das hat mehrere Gründe: Es gibt viel Grün hier, außerdem Wald und die zahlreichen Kleingärten runden das Bienenglück ab. Im Grunde ist jeder Ort gut, an dem viel wächst und blüht. Stadtbienen bringen deswegen teilweise mehr Ertrag als Bienen in Monokulturen, weil es in den Wohngebieten zahlreiche bepflanzte Balkone gibt – das ist natürlich top für die Bienen.
Wie viel Arbeit machen diese Bienenvölker denn?
Arbeit würde ich das nicht nennen, es ist ja unser Hobby. Aber einmal in der Woche sollte man schon für zwei Stunden vor Ort sein und nachsehen, ob alles in Ordnung ist. Ende Juli entnehmen wir außerdem die letzte Ernte, machen Milbenschutz und füttern dann mit Zuckersirup auf, damit sie durch die kalten Monate kommen. Ungefähr 15 Kilo pro Volk gehen da weg.
Heißt das, dass jedes Volk auch etwa 15 Kilo Honig pro Ernte produziert?
Ungefähr, ja. Hier kommen wir auf 45 Kilo. Das ist leider noch zu wenig, um es professionell zu verkaufen, aber wer Interesse hat, kann uns ja mal eine E-Mail schreiben – wenn wir können, geben wir gerne etwas ab.
Noch ein Tipp, wie wir den Bienen helfen können?
Wer einen Garten hat: nicht aufräumen bitte! Zudem ist eine Wiese viel besser als ein Rasen. Hauptsache, es blüht ordentlich.