Wärst Du eine Rebsorte dann sicher:
Ich verstehe die Frage nicht … Riesling natürlich! Facettenreich im Geschmack, von süß bis Trocken, von beschwingt bis nachdenklich – es ist einfach alles dabei.
Das beste Wein-Gimmick:
Für mich der Coravin »Timeless Eleven«. Natürlich reicht auch die einfachste Version, aber sobald Dinge wie Steuerfunktionen via App und individuelle Ausschankmodi dazukommen, bin ich verloren. Braucht niemand wirklich, aber ich gebe zu – da bin ich dann das volle Marketingopfer. Und zu meiner Verteidigung: es war ein Geburtstagsgeschenk! ;)
Deutlich mehr Aufmerksamkeit sollte das in der Weinszene bekommen:
Wie immens die Menge der anfallenden Arbeit ist und welche finanziellen Investitionen nötig sind, um eine Weingut überhaupt wirtschaftlich erfolgreich führen zu können. Nicht zu vergessen die immer weniger „Planbaren“ Umwelteinflüsse und das damit verbundene Risiko für die qualitativen sowie quantitativen Ergebnisse eines Jahres. Kurz gesagt: Wie viel Wert in einer Flasche Wein steckt.
Worüber hast Du zuletzt im Bereich Wein Deine Meinung geändert?
Über Rosé Weine. Eigentlich war das für mich jetzt kein besonders spannendes Thema, aber durch einen Chateau Pibarnon Bandol Rosé wurde ich eines Besseren belehrt. An dieser Stelle liebe Grüße an den lieben Obi vom Augustenstüble! Da gibt es dann wohl doch noch einiges zu entdecken.
Ein Weinblog ist gut, wenn:
Er sich nicht zu ernst nimmt und das Thema Wein mit Begeisterung und mit einer kurzweiligen Art vermittelt. Elitäres Weingelaber braucht kein Mensch. Es geht am Ende um Spaß am Thema Wein und letztlich bleibt, abseits aller vorhanden Qualitätsunterschiede der unterschiedlichen Weine, alles doch irgendwie Geschmackssache. Und das ist auch gut so.
Weine aus Württemberg:
Für mich noch immer unterschätzt und schon seit einiger Zeit mit weit mehr Qualität als der üblicher „Vierteleswein“.
Riesling oder Lemberger?
Riesling. Es gibt ohne Zweifel ausgezeichnete Lemberger, aber die Vielseitigkeit von Riesling begeistert mich einfach immer wieder neu. Eine Rebsorte, die mir nie langweilig wird.
Empfehlungszeit: Dein Favorite aus Fellbach?
Da kann ich mich nicht wirklich festlegen, da es dort einfach viele spannende Weine und ausgezeichnete Winzer gibt. Daher – einfach mal in die Fellbacher Weinwelt „rein schmecken“ und sich selbst ein Bild machen.
Wein-Newbie, diesen Fehler kann man sich sparen:
Dinge kategorisch auszuschließen. Beispielsweise Regionen, Rebsorten usw. von denen man noch nie wirklich etwas probiert hat, der Geschmack des Freundes- oder Bekanntenkreises aber quasi die eigene Meinung bildet. Ausprobieren und selbst herausfinden, was einem schmeckt!
Das beste am Thema Wein?
Die Vielfältigkeit. Man lernt einfach nie aus, es gibt immer wieder neue Dinge zu entdecken und durch die Dynamik der Szene sind regelmäßige Überraschungen vorprogrammiert. Positiv wie negativ.
Wie bleibt das Alltägliche eigentlich besonders?
Indem man nicht den Respekt vor dem Wein und die Arbeit der Winzer, die in jeder Flasche steckt, verliert. Zudem trinke ich auch nicht täglich Wein, das lässt es automatisch nicht selbstverständlich werden.
Ein empfehlenswertes Weinevent in der Region?
Erst kürzlich – die Perspektive Wein von Bernd Kreis und seinem Team. Ansonsten ist für mich, gerade weil sich dort auch organisatorisch jetzt einiges bewegt, das Stuttgarter Weindorf wieder ein „Event“, bei dem man durchaus mal reinschauen kann.
Das würdest Du Deinem 18-jährigen Ich gerne sagen:
Vergiss das Hefeweizen und trink einfach Wein.
Einen Spruch, den Du nicht mehr hören kannst:
Der Spruch „Der Wein ist aber teuer“, der gerne schon für Weine im Bereich zwischen 10 und 15 Euro verwendet wird. Schlechter Wein ist immer teuer. Preiswert muss er sein, also – seinen Preis wert sein. Egal wie hoch oder niedrig der dann angesetzt ist.