In Fellbach lagert ein Bier „mit mehr Leben“.
In Deutschland wird pro Kopf knapp 70 Liter Bier im Jahr getrunken, man kann also sagen, dass Deutschland und Bier ein funktionierendes Team sind. Die Kappelbergstadt punktet beim Wein oder frischen Obst- und Gemüseprodukten mit Regionalität und bietet „Gutes direkt von nebenan“. Was viele nicht wissen: Es gibt auch Bier aus Fellbach. Regional gebraut, gelagert in Fellbach, saisonal mit bis zu 8 Sorten: Cannstatter Keller Brauerei. Melanie und Markus Schmitt sind die Inhaber, Gründer und Taktgeber. Sie führen die Bierbrauerei parallel zum Tagesgeschäft ihres Betriebs Schmitt Haustechnik. Passend zu Fellbach haben die Beiden auch ein ganz besonderes Bier im Sortiment, das Wein und Bier harmoniert. Wir haben mit Markus Schmitt über den Cannstatter Keller gesprochen und ein Spoiler vorweg: Bald lagert das Bier nicht nur hier, sondern wird direkt in der Kappelbergstadt gebraut. Viel Spaß mit dem Interview…
Markus, wie ist die Idee eigenes Bier zu brauen eigentlich entstanden?
Alles begann vor etwa 10 Jahren mit einem Selbstbrauset und ist nach und nach immer mehr „ausgeartet“. Dann kam die Corona-Pandemie, auf einmal war genug Zeit, um den Entschluss zu fassen: Ja wir brauen jetzt Bier offiziell und starten Cannstatter Keller.
Was ist besonders, neu oder anders an eurem Bier?
Wir haben das Rad nicht neu erfunden, doch bringen wir unsere eigene Interpretation rein, um alte und neue Bierstile mit unserem „Cannstatter Keller Art“ zu bereichern. Auf dem Markt gibt es sehr viele Sorten, Marken und Geschmäcker von Bier. Wir möchten eine weitere Alternative bieten und unser Markenzeichen sind unbehandelte Biere. Wir lieben das Naturprodukt und das schmeckt man finden wir. Unser Produkt hat „mehr Leben“ in der Flasche.
Wie ist die Aufgabenverteilung bei euch? Wer braut, wer vertreibt, wer vermarktet das Bier?
Die Produktion liegt bei mir. Das Bier brauen und bis es den Weg in die Flasche gefunden hat, ist mein Part. Das Design der Flaschen, also das gute Aussehen, die Werbung und der Vertrieb liegt in den Händen meiner Frau Melanie. Wir agieren als Team.
Schmitt Haustechnik, euer Tagesgeschäft, ist in Fellbach bekannt. Wie kam die Idee bei euch im Umfeld an, als ihr in das Biergeschäft eingestiegen seid?
Muss sagen im Großen und Ganzen kamen nur positive Rückmeldungen bei uns an. Das Thema Bier ist ein geselliges Thema. Vor allem unsere Kunden freuen sich, wenn an Weihnachten ein persönliches Geschenk der Firma bei ihnen ankommt, das vom Chef himself hergestellt wurde.
Fellbach und Wein sind ein eingespieltes Team und die Weinkultur der Stadt überregional bekannt. Wie kommt speziell Bier hier an, was sagen eure Kunden?
Der Biermarkt ist umkämpft und facettenreich. Man muss kreativ sein und sich Einiges einfallen lassen, um sich hervorzuheben. Gerade hier in Fellbach haben wir sehr erfolgreich eine besonderes Bier ins Leben gerufen: Grape Ale. Wir nennen es „Weinbier“, also eine passende Fusion für Fellbach. Inzwischen brauen wir die dritte Version des Grape Ale, mit den Fellbacher Weingärtnern.
Was plant der Cannstatter Keller in naher Zukunft?
Das nächste große Ziel ist es hier in Fellbach nicht nur unsere Biere zu lagern, sondern auch hier zu brauen. Die Planungen befinden sich in der Endphase. Wir haben inzwischen die nötigen bürokratischen Angelegenheiten mit der Stadt Fellbach klären können und sind mittendrin den Umbau „bierbrautechnisch“ auf Vordermann zu bringen. Ein weiteres Highlight in unserem Kalender ist der diesjährige „Fellbach Hopf“ am 30. April. Wir werden zum ersten Mal gemeinsam mit der Firma Mize und Uwe Scholz Marketing eine eigene Station haben, wo wir unsere Biere anbieten werden. Man kann sie am Hopf ausgiebig verkosten und ausprobieren. Also jeder, der jetzt Lust auf unser Bier bekommen hat, kann spätestens beim Fellbach Hopf auf den Geschmack kommen, wir freuen uns sehr darauf.
Das sympathische Paar Schmitt öffnete für Fellbach Erleben die Türen des Lagers in Schmiden, wo das „flüssige Gold“ lagert und stellte ihre Brauerei Cannstatter Keller vor. Alle, die mehr über die Biersorten erfahren oder ein Schlückchen probieren wollen, können dies auf der Homepage www.cannstatter-keller.de tun, bei REWE Aupperle oder EDEKA Hansen einkaufen oder vielleicht beim nächsten Restaurantbesuch nachfragen, ob sie auch Grape Ale haben, statt dem klassischen Pils? (Alican Tosun)