Wie startet man gut als Berlinerin ins Schwabenland?
Also in meinem Fall: gar nicht. Als ich 1986 beim SDR angefangen habe, musste ich direkt Umfragen auf der Straße machen. Ohne Dialekt wurde da, sagen wir, ein bisschen gefremdelt (lacht). Aber ich glaube das Wichtigste ist: Such den Kontakt, aber überfordere die Schwaben nicht. Sei ehrlich, authentisch und lass den Menschen Zeit, sich an dich zu gewöhnen. Wenn sie dich dann aufnehmen und akzeptieren, dann hast du Freunde fürs Leben auf die du dich in jeder Lebenslage verlassen kannst. Ich bin jetzt 40 Jahre hier – und es ist zu meiner Heimat geworden. Die Landschaft, die Kulinarik – die Vielfalt und das Angebot sind gigantisch und die Menschen wirklich herzlich.
Du bist Remstälerin des Jahres – was ist Dein Ziel?
Ich möchte die Menschen, die im nächsten Umkreis vom Remstal wohnen, für Ihre schöne Heimat begeistern. Viele wissen gar nicht, was es hier alles gibt. Natürlich ist es toll, wenn Menschen aus ganz Deutschland sich begeistern, aber starten wir mit dem Umkreis. Das Remstal ist ein Juwel, mit tollen Wander- und Radwegen, preisgekrönten Winzern und herausragender Gastro.
Was kennzeichnet für Dich ein gutes gastronomisches Erlebnis?
Herzliche Gastgeber, ehrliche Küche, ein gutes Ambiente. Alles muss zueinander passen und in sich stimmig sein. In der gehobenen Sterneküche erwarte ich ein Erlebnis. Und natürlich: Ein guter, interessierter und aufmerksamer Service ist mir ganz besonders wichtig.
Drei Dinge, die man immer in Deinem Kühlschrank findet:
Ziegenfrischkäse, Weißwein, und regional-saisonales Gemüse.
Und das niemals:
Honig, ich mag echt keinen Honig. Da habe ich wohl ein kleines Kindheitstrauma. Außerdem: Jede Form von Fertiggerichten.
Das gehört in einen Picknickkorb:
Kalter Weißwein, knackfrisches Brot, gesalzene Butter, Käse und vielleicht ein bisschen Obst. Aber: kein Schnickschnack! In Südafrika kann man sich übrigens in jedem Weingut einen Picknickkorb zusammenstellen – vielleicht ja auch eine Idee für die Weingüter im Remstal?